Leistenbruch in der Schwangerschaft
Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus. Das zeigt sich auch beim Thema Leistenbruch. Während die Erkrankung beim Mann sehr häufig ist und mit typischen Symptomen einhergeht, kommt ein Leistenbruch bei der Frau vergleichsweise selten vor und zeigt nicht immer typische Symptome. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten eines Leistenbruchs in der Schwangerschaft!
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Wie entsteht ein Leistenbruch in der Schwangerschaft?
Auch anatomisch unterscheidet sich der Leistenkanal bei Mann und Frau deutlich. Während beim Mann der Samenstrang und die Blutgefäße für den Hoden hindurchziehen, enthält er bei der Frau das Ligmentum teres uteri, welches zum Bandapparat der Gebärmutter gehört.
Leistenbrüche entstehen durch eine Schwachstelle in der Bauchwand. Da eine Schwangerschaft starken Druck auf die Bauchmuskeln und das umliegende Gewebe ausüben kann, kann dies zur Entstehung eines Leistenbruchs führen. Dabei wölbt sich das Bauchfell (Peritoneum), der Darm oder das Fettgewebe hervor. Häufig bilden sich Leistenbrüche nach der Schwangerschaft von selbst zurück. Bei einigen Frauen ist eine Operation jedoch unumgänglich, um das Problem zu beheben.
Welche Symptome treten bei einem Leistenbruch in der Schwangerschaft auf?
Die typischen Symptome wie eine tastbare Lücke oder eine Schwellung im Bereich der Leiste fehlen in der Regel bei Frauen mit einem Leistenbruch.
Schmerz ist das Leitsymptom, das bei fast 90% aller Frauen in der Regel im Vordergrund steht. Häufig strahlt der Schmerz in die Leiste aus, aber auch eine Schmerzausstrahlung in die Vagina oder den unteren Rücken kommt ebenso regelmäßig vor. Bei einem Viertel aller Frauen verschlechtern sich diese Beschwerden während der Menstruation.
Sie vermuten an einer Hernie/an einem Bruch zu leiden? Kontaktieren Sie mich für eine erste Diagnose! Ich möchte gerne dazu beitragen, Ihre Beschwerden loszuwerden!
Welche Ursachen hat eine Leistenhernie in der Schwangerschaft?
Es gibt verschiedene Ursachen für Leistenhernien bei Erwachsenen, darunter eine angeborene Schwäche der Bauchwand, eine Bindegewebsschwäche, Übergewicht oder ein erhöhter Innendruck in der Bauchhöhle. Dieser kann durch schweres Heben, Husten oder starkes Presse, z.B. bei Verstopfungen, verursacht werden.
Wegen des erhöhten Drucks in der Bauchhöhle sowie der Lockerung der Bauchmuskulatur besteht bei Schwangeren ein erhöhtes Risiko für einen Leistenbruch.
Hernien in der Schwangerschaft – Welche gibt es noch?
Obwohl Frauen eher seltener von Leistenbrüchen betroffen sind, kann es durchaus vorkommen. Zusätzlich kann es auch noch zu weiteren Hernien kommen. Dazu gehören der Nabelbruch (Nabelhernie), der Narbenbruch (Narbenhernie) oder der Bauchwandbruch (Bauchwandhernie). Häufig treten diese Art von Brüchen bei schwangeren Frauen auf. Im Folgenden finden Sie eine kurze Beschreibung der einzelnen Hernien.
Narbenbruch (Narbenhernie)
Eine Narbenhernie ist ein Bruch, der im Bereich einer Operationsnarbe auftritt. Er ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer Operation und tritt in der Regel auf, wenn die Bauchhöhle dem Druck des Narbengewebes nicht standhält.
Das Gute ist: Die Hernie lässt sich mittels einer Operation gut und effektiv behandeln.
Nabelbruch (Nabelhernie)
Der Bauchnabel ist wichtig für die Gesundheit des Fötus im Mutterleib. Im späteren Leben stellen sie jedoch eine Schwachstelle dar. Der Nabel ist in gewisser Weise eine Narbe und somit der Nabelbruch auch eine besondere Art des Narbenbruchs. Wie bei der Narbenhernie wölbt sich das innere Bauchfell über die Bauchwand durch die Bruchpforte nach außen.
Was tun bei einer Leistenhernie in der Schwangerschaft?
Da diese Beschwerden sehr unspezifisch sind, müssen Frauen häufig eine Vielzahl verschiedener Fachdisziplinen (vom Gynäkologen bis zum Osteopaten) konsultieren und eine Reihe an Untersuchungen hinter sich bringen, bis die Diagnose schlussendlich gestellt wird. Dies dauert unter Umständen recht lange und die Beschwerden bleiben über Jahre hinweg bestehen.
Deshalb empfehle ich die rechtzeitige Abklärung Ihrer Symptome beim Spezialisten! Kontaktieren Sie mich bei auftretenden Schmerzen und Verdacht auf eine Leistenhernie!
Ist eine Operation bei einem Leistenbruch in der Schwangerschaft notwendig?
Auch bei der Therapieempfehlung zur Behandlung von Leistenbrüchen gibt es Unterschiede zwischen dem Leistenbruch des Mannes und dem einer Frau. Während bei Männern mit kleinen Leistenbrüchen, die keine Beschwerden verursachen, mit einer Operation auch zugewartet werden kann, sollte der Leistenbruch der Frau immer operiert werden, da bei der Frau ein deutlich höheres Risiko einer lebensbedrohlichen Einklemmung von Darm in den Leistenkanal besteht als beim Mann.
Natürlich muss jede Patientin individuell behandelt und der Schweregrad der Beschwerden individuell beurteilt werden, um die passende Therapie vorzuschlagen. Da in der Regel keine Gefahr für die werdende Mutter besteht, kann mit der Operation bis nach der Geburt gewartet werden.
Die Europäische Herniengesellschaft empfiehlt in Ihren aktuellen Richtlinien diese Operation laparoskopisch (minimalinvasiv mit einer Kamera, sog. Schlüßellochchirurgie) mit Verstärkung durch ein Kunststoffnetz durchzuführen.
Wie lässt sich ein Leistenbruch in der Schwangerschaft vorbeugen?
Es gibt leider nichts, was explizit schwangere Frauen tun können, um einen möglichen Leistenbruch zu verhindern. Dennoch sind die allgemeinen Präventionsmöglichkeiten eines Leistenbruches für jedermann ratsam:
- Gewicht reduzieren, denn Übergewicht erhöht das Risiko einer Hernie
- Viel trinken, um den Stuhl weichzuhalten und Verstopfungen zu verhindern
- Belastung durch schweres Heben vermeiden
- Bauchmuskulatur trainieren
- Regelmäßige Bewegung
Gerne berate ich Sie ausführlich in meiner Ordination über alle Möglichkeiten der Therapie und erarbeite mit Ihnen das für Sie passend zugeschnittene Behandlungskonzept.